„Es geht ans Eingemachte“: In der Bezirksliga Ost steigt die Brisanz − und bei vielen Teams der Druck
Es sind die Wochen der Wahrheit, die vor der Spvgg Niederalteich liegen. In den nächsten fünf Partien hat die Himpsl-Elf allesamt Konkurrenz um den Ligaverbleib vor der Brust.
Am Samstagnachmittag kommt der 14. der Tabelle, der TSV Grafenau zur heimischen Sportanlage, die erstmals in diesem Jahr Spielstätte für ein Spiel der Herrenmannschaft ist. Anschließend geht’s weiter Schlag auf Schlag für „Oida“ (24 Punkte), denn dann steht man dem SV Oberpolling (11., 25), dem TSV Waldkirchen (8., 26), dem TSV Regen (10., 25) und der Spvgg Osterhofen (16.) gegenüber.
Von Endspielen zu reden scheint verfrüht, aber es besteht kein Zweifel, dass in diesen Begegnungen gepunktet werden muss. Der sportliche Leiter Tobias Jakob weiß, was die Stunde geschlagen hat. „Die nächsten Wochen geht es jetzt ans Eingemachte. Am Samstag haben wir gegen Grafenau ein echtes Sechs-Punkte-Spiel, das wir nach Möglichkeit siegreich gestalten wollen.“ Beim Auftakt in Obernzell freute man sich um den einen Punkt. Auch wenn man temporär vom siegreichen SV Oberpolling (2:0 gegen Schöfweg) überholt wurde. „Der Punkt in Obernzell war wichtig für das Punktekonto, aber auch für das Selbstvertrauen der Mannschaft. Das Team hat viel Aufwand betrieben und sich mit dem Punkt belohnt“, sagt Jakob und fügt mit Blick auf die kommende Heimpartie an: „Wenn unsere Mannschaft so weiterarbeitet und an ihr Limit geht, bin ich überzeugt, dass wir die drei Punkte holen werden.“ Bis auf weinige gesundheitsbedingt angeschlagene Kicker sind alle für diese Aufgabe einsatzfähig.
Für den TSV Grafenau sind auf den Weg zum Ligaerhalt Spiele wie das bei der Spvgg Niederalteich von enormer Bedeutung. „Jeder kennt die Tabelle, mit dem Druck müssen wir umgehen können“, meint Spielertrainer Sebastian Raml. Er und sein Trainer-Partner Alex Adam waren mit dem Auftakt gegen Grainet sehr zufrieden: „Wir haben ganz gutes Spiel gemacht für die Platzverhältnisse“, berichtet der 26-Jährige. Zum Dreier hat es nicht ganz gereicht (1:1): „Nach einem eigenen Freistoß haben wir uns auskontern lassen.“ Dennoch ist Raml guter Dinge für das Gastspiel in Niederalteich: „Wir müssen lauf- und kampfstark auftreten“, fordert er.
Oberdiendorf – Osterhofen
Es sah lange gut aus: Gegen den Tabellenführer DJK Vornbach hielt das Tabellenschlusslicht lange dagegen, verteidigte gut und hielt lange die „Null“. Erst ein individueller Fehler und ein daraus entstandener, gnadenlos gut ausgespielter Konter brachten die Herzogsstädter auf die Verlierstraße. In Osterhofen hat man die Niederlage schnell abhakt. „Das Spiel gegen Vornbach ist aufgearbeitet“, sagt Trainer Marco Dellnitz kurz und knapp und richtet dabei den Blick längst auf die Partie bei der TSV DJK Oberdiendorf. „In Oberdiendorf erwartet uns eine kampfstarke Mannschaft, die bislang eine tolle Saison spielt“, weiß Dellnitz.
„Deandorf“ hat zum Auftakt eine nicht unbedingt erwartet deutliche Schlappe beim TSV Regen hinnehmen müssen. Das 0:3 bedeutet auch das Ende der Hoffnungen auf Relegationsplatz zwei. Auch wenn diese nicht unbedingt groß waren. „Wir haben nach der verdienten Niederlage in Regen das Hauptaugenmerk unter der Woche intensiv auf die Grundtugenden im Fußball gelegt. Osterhofen hat sich im Winter personell gut verstärkt, das macht die Aufgabe nicht einfacher. Wir spielen aber zu Hause und wollen zurück in die Erfolgsspur, dementsprechend werden wir zu Werke gehen“, verspricht Coach Meiko Wandl, der personell bis auf die Langzeitverletzten alle Mann an Bord hat, den Herzogstädtern einen heißen Fight.
An den Basics fehlt es den Osterhofener nicht. Die Einstellung passt. Dellnitz: „Wir haben diese Woche gut trainiert. Die Jungs sind willig und motiviert!“ Personell braucht sich das Trainer-Duo Dellnitz/Axel Dichtl auch keine großen Sorgen machen. Lediglich hinter Flügelmann Lukas Pribela steht ein Fragezeichen. Der Tscheche musste am vergangenen Wochenende krankheitsbedingt passen und ist noch gesundheitlich nicht ganz auf der Höhe. Der Rest der Truppe steht zur Verfügung.
Mauth – Regen
Ein echter Abstiegsschlager steht dem TSV Regen bevor. Die Hrubec-Truppe ist beim TSV Mauth zu Gast. Nach dem überraschend deutlichen 3:0-Heimsieg gegen den Tabellendritten Oberdiendorf kann der Gast selbstbewusst auftreten. Die Elf von Trainer Robert Madl und Klaus Gibis ist für die Regener ein direkter Konkurrent im Kampf um den Klassenerhalt, Mauth steht mit 23 Punkten auf einem Abstiegsrelegationsplatz, hat nur zwei Zähler Rückstand – und könnte mit einem Heimsieg die Regener in der Tabelle überholen. Dementsprechend gewarnt reisen die Blau-Weißen vom oberen in den unteren Bayerwald. „Nach unserem Auftakterfolg können wir selbstbewusst auftreten. Ziel muss es sein, Mauth auf Abstand zu halten – das wäre schon mit einem Unentschieden erreicht“, sagt Teammanager Erich Drexler. Der Kader bleibt unverändert.
Beim TSV Mauth hat man sich nur kurz über das späte Gegentor in Waldkirchen geärgert, wie Trainer Klaus Gibis der Heimatzeitung versicherte: „Die Leistung, die wir gezeigt haben, stimmt mich absolut positiv“, so der 62-Jährige. Das Team um Kapitän Niko Herzig, der nach langer Verletzungspause sein Startelfdebüt in dieser Saison gab, setzte laut Gibis die Vorgaben gut um „und hat für die Umstände auf Kunstrasen gut Fußball gespielt“. Im Heimspiel gegen den TSV Regen soll der erste Sieg her, dann würden die Mauther über den Strich klettern.
Ruhmannsfelden − Hutthurm
Schlecht war die Stimmungslage in Ruhmannsfelden nach der 0:3-Auftaktpleite in Künzing, die Spielvereinigung muss damit endgültig die letzten Aufstiegshoffnungen begraben. Am Samstag (15 Uhr) empfangen die Lerchenfeldkicker den SV Hutthurm. Zwar stehen die Grün-Weißen aktuell auf Rang fünf, der Vorsprung zur Abstiegszone beträgt aber nur sechs Punkte. Die Blicke von Schiller, Wittenzellner und Co. richten sich daher eher nach unten. „Die Niederlage in Künzing ist ärgerlich, kann aber passieren. Unser Ziel muss jetzt sein, die letzten Sicherungspunkte einzufahren und Hutthurm auf Abstand zu halten“, sagt Sportchef Alois Wittenzellner, der „ein hartes Stück Arbeit“ erwartet. Mit Jonas Achatz, der seine Grippe auskuriert hat, rückt ein Hoffnungsträger wieder in den Kader.
„Mehr Einsatz und Laufbereitschaft“ erwartet Albert Krenn, der Spielertrainer des SV Hutthurm, von seinen Mannen beim Gastspiel in Ruhmannsfelden. Die Lerchenfeldkicker schätzt der Routinier als „eine der drei, vier besten Mannschaften der Liga“ ein. Man müsse sich auf einen körperlich sehr robusten und spielstarken Gegner einstellen. Im Vergleich zum 1:2 in Garham wünscht sich der 39-Jährige, dass seine Schützlinge „klarer und konsequenter in den eigenen Aktionen“ agieren. Nicht zur Verfügung stehen Alexander Resch, Johannes Krückl, Joseph Breinbauer, Anton Hobelsberger, Matthias Kühberger und Dustin Lippert. Der Vorjahres-Vize braucht Zählbares, der Vorsprung auf die Relegations-Zone beträgt nur zwei Punkte.
Grainet – Oberpolling
Der SV Grainet ist mit Personalproblemen in die Frühjahrsrunde gestartet und daher richtet Trainer Hannes Gastinger den Blick auf die untere Tabellenhälfte. Sein ersatzgeschwächtes Team soll so schnell wie möglich Sicherungspunkte holen, am besten drei im Heimspiel gegen Oberpolling. „Das wird schwer genug“, betont der 38-Jährige. Allerdings weiß er natürlich genauso, „dass wir nicht leicht zu bezwingen sind“.
Keine guten Erinnerungen haben die „Pollinger“ an ihre letzten Gastspiele in Grainet. In der Vorsaison musste man sich mit 0:2 geschlagen geben, ein Jahr davor setzte es gar eine 0:6-Abfuhr. „Es wird keine einfache Aufgabe, aber wir werden uns einen Plan zurechtlegen, um hier zu bestehen“, betont Spielertrainer Jürgen Knödlseder. Sein SVO hat die letzten drei Ligaspiele gewonnen und steht nun über dem Strich. Damit das so bleibt, würde man gerne ein Pünkterl mit nach Hause nehmen. Neben Sebastian Gramüller und Marcel Gastinger fehlt auch Tobias Grundmann (Zerrung). Auch der Einsatz von Knödlseder selbst ist fraglich. Dafür kehrt Lukas Klessinger in den Kader zurück.
Waldkirchen – Schöfweg
Für den TSV Waldkirchen steht das zweite von drei aufeinanderfolgenden Landkreisderby an. Wenn die Damberger-Elf eine sorgenfreie Frühjahrsrunde hinbekommen will, sollte in Schöfweg ein Sieg rausspringen. Mit der Leistung seiner Spieler gegen Mauth (1:1) war Damberger einverstanden, „in der ersten Halbzeit waren wir zu verhalten, aber gegen einen kampfstarken Gegner haben wir gut gespielt und defensiv so gut wie nichts zugelassen“, analysierte der TSV-Trainer.
Der heimische SV Schöfweg hat elf Punkte weniger als die Gäste und will im Frühjahr „das Beste aus der Situation machen“, wie Co-Spielertrainer Marcel Eder sagt. Der Abstieg nach acht Jahren Bezirksliga ist ein realistisches Szenario. „Das heißt aber nicht, dass wir uns aufgeben“, betont Eder: „Die Stimmung im Team und Verein ist gut und wir werden weiterhin alles geben.“ In Oberpolling (0:2) waren viele Vorgaben schnell dahin, nachdem Sven Weinberger (Sperre offen) in der siebten Minute die rote Karte sah, „wir waren praktisch 90 Minuten ein Mann weniger, da war es schwierig“.
SV Garham – Obernzell-Erlau
Freigeschwommen haben sich die Kicker von Trainer Hans Fischl durch den Coup gegen Hutthurm. Jetzt bietet sich gegen den FC Obernzell-Erlau eine weitere Heimchance. Das Fröschl-Team hat sich beim Frühjahrs-Debüt gegen Niederalteich spät den 1:1-Ausgleich gefangen und dadurch den Sprung auf Rang 3 verpasst. Nach hinten dürfte nichts mehr anbrennen, daher kann der Gast hier ganz befreit aufspielen.
Der 20. Spieltag
Am Samstag, 14 Uhr: Garham − Obernzell-Erlau (1:0); 15 Uhr: Mauth – Regen (Hinspiel 2:4), Schöfweg – Waldkirchen (3:3), Grainet – Oberpolling (2:2), Niederalteich – Grafenau (0:1), Ruhmannsfelden – Hutthurm (3:3), Vornbach – Künzing (1:1), Oberdiendorf – Osterhofen (2:1).
Quelle: Heimatsport.de
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