Goalgetter der neuen Generation

Zwei Youngster sorgen in der Kreisliga Passau für Furore: Niklas Zankl (SV Garham) und Maxi Schiller (FC Tittling). Mit nur 20 Jahren führen sie im Moment die Torjägerliste an. Was zeichnet sie aus?

Für Alois Eimannsberger (32) war klar, dass dieser Anruf irgendwann kommen würde. Der Sportchef des SV Garham wusste: Lange würden die Talente dieses Stürmers nicht verborgen bleiben. Niklas Zankl (20), ein Eigengewächs des SVG, zählte schon in der Jugend zu den besten Schützen weitum. Der Sprung in den Herren-Bereich war groß, Zankl brauchte die übliche Eingewöhnungsphase. Doch schon gegen Ende der Vorsaison kam der Angreifer ins Rollen, markierte 15 Treffer. Und nun steht er kurz davor, diese Marke schon früh in der Saison zu knacken. Gemeinsam mit Tittlings Maximilian Schiller führt er die Torschützenliste mit 13 Treffern an. Wie kam es?

Zankl und der Torhunger, das passte schon immer zusammen, erzählt Eimannsberger. Begeistert ist der Sportchef aber vor allem davon, wie rasch sich der Angreifer weiterentwickelt: "Nik ist wahnsinnig schnell und hat einen starken Schuss. Das hat man schon letzte Saison gesehen. In diesem Jahr hat er aber physisch einen großen Schritt nach vorne gemacht." Zankl ist der Zielspieler des SVG, meist die einzige Spitze in einem 4-3-3-System, manchmal auch im Duo mit Spielertrainer Jonas Moser.

Das Spiel der Garhamer ist quasi zugeschnitten auf den Goalgetter. "Wenn der Steckpass in die Tiefe gut kommt, ist Nik kaum zu halten", weiß Sportchef Eimannsberger. Der junge Angreifer wird von seinen Mitspielern gesucht – und geht auch als Leader voran. "Nik ist sehr präsent, fordert viele Bälle und motiviert seine Mitspieler", ist Eimannsberger hörbar stolz auf den jungen Anführer.

Ähnliche Töne schlägt dieser Tage Johannes Gastinger (36) an. Es läuft beim FC Tittling, so gut wie lange nicht. Mit vier Siegen in Serie haben die Dreiburgenländer Platz 3 erobert. Entsprechend viel Euphorie versprüht der Spieler-coach: "Die Arbeit mit den Jungs macht großen Spaß, zurzeit läuft’s einfach super" – und einer sticht besonders heraus: Maximilian Schiller (20). Mit 13 Treffern der mit Abstand beste Schütze seines Teams. Dass es einmal so weit kommen würde, ahnte Gastinger schon vorige Saison. Als Schiller nach Tittling kam, habe der Trainer seine Stärken sofort erkannt: "Maxi ist ein sehr intelligenter und technisch starker Spieler", erzählt Gastinger. Der Leistungssprung sei nicht überraschend, Schiller durchlief immerhin höherklassige Jugendteams beim 1.FC Passau.

Und doch brauchte es den nötigen Feinschliff. "Maxis Talent ist unbestritten, aber ich habe immer gesagt, dass harte Arbeit auch dazugehört", erinnert sich Gastinger. Und sein Schützling investierte viel und wuchs zum gestandenen Kreisliga-Stürmer heran. "Seine Entwicklung macht mich schon stolz, weil man sieht, was mit der Mischung aus Talent und harter Arbeit möglich ist", freut sich Gastinger. In jüngster Zeit war Schiller, der besonders am Ball seine Stärken hat, kaum zu stoppen. In einem variablen System gibt er mal die einzige Spitze, mal den Partner von Routinier Manuel Mader (28). "Die beiden harmonieren super", schwärmt Gastinger.

Exakt die Hälfte der Treffer ihrer Mannschaft haben Maximilian Schiller (Foto links) vom FC Tittling und Niklas Zankl (vorne) vom SV Garham in dieser Saison geschossen. Mit jeweils 13 Toren führen sie vor dem Vorrundenfinale die Torschützenliste an. −Fotos: Sven Kaiser/Helmut Müller